CleverReach startet ins Jahr 2022
Ein Rückblick auf 2021 und ein strategischer Ausblick auf das neue Jahr 2022 mit Sebastian Strzelecki, CEO von CleverReach.
Das zweite Corona-Jahr hat sein Ende gefunden. Losgeworden sind wir die Pandemie nicht, aber wir haben gelernt mit ihr zu leben. Wie hat sich diese Entwicklung im Marketing gezeigt und was hat sie vor allem für CleverReach bedeutet?
Sebastian: Die überproportionale Intensität aus dem ersten Pandemiejahr hat sich im zweiten Jahr auf hohem Niveau normalisiert. Die Marketingaktivitäten insbesondere in Bezug auf das E-Mail Marketing haben sich in Punkto Qualität und Versandhäufigkeit stark professionalisiert. Technologien und Features, die sonst eher im Spezialisten-Umfeld zum Einsatz kamen, finden vermehrt auch bei Einsteigern Anwendung.
Für uns auf CleverReach Seite zeigte es sich dadurch, dass die Kundenanfragen im Service deutlich anspruchsvoller geworden sind. Leider haben wir auch vermehrt erlebt, dass unsere Kunden nicht nur technisch anspruchsvoller geworden sind, sondern auch die Stimmung, während der Homeoffice-Pflicht, etwas gereizter war. Dadurch wurde unser Support neben den rein technischen Hilfestellungen auch häufiger mit persönlichen Schicksalen konfrontiert.
Unabhängig von der allgemeinen Bewegung, die das Jahr 2021 gebracht hat – was waren die Meilensteine des Jahres für das Unternehmen CleverReach? Was war das Sternprojekt, was hat das Unternehmen besonders beschäftigt und das Team bewegt?
Wir haben uns verstärkt damit beschäftigt, das Produkt kundenorientiert weiterzuentwickeln und Projekte abzuschließen, die insbesondere durch das erste Pandemiejahr geschoben werden mussten. Derzeit arbeiten wir intensiv an unserem Innovationsprojekt, was sicherlich als Sternprojekt bezeichnet werden darf.
Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg dahin ist aber sicherlich unser Rebrand, den wir im 2. Quartal von 2021 verabschiedet haben. Derzeit befinden wir uns in der Umsetzungsphase, um Mitte 2022/de-de/push-magazin/cleverreach-news/neuer-markenlook-fuer-cleverreach/ damit live gehen zu können. Zum Saisonstart der Basketball Bundesliga haben wir bereits einen Softlaunch durchgeführt, sodass wir und die Fans der EWE Baskets die Marke bereits vor dem offiziellen Relaunch hautnah erleben durften.
Parallel arbeiten wir permanent an der Optimierung der Zustellbarkeit, was jüngst zum 1. Platz im E-Mail Tooltester Versandtest geführt hat.
Mit Blick auf 2022, welche Ideen oder Projekte wurden noch in 2021 gepflanzt, die in 2022 in die Blüte, oder zumindest ins Wachstum, kommen könnten? Gibt es hier etwas, das nicht unerwähnt bleiben darf?
Wie schon erwähnt, ist der Rebrand ein enorm wichtiger Meilenstein. Bereits seit Gründung 2007 zeichnet sich CleverReach durch eine große Kundennähe und ein kundenzentriertes Produkt aus und definiert sich über sein „Warum“: Wir wollen Menschen erreichen und das möglichst clever.
Was für 2021 einen vermeintlichen Trend als „Purpose-driven Company“ darstellt, ist seit Anbeginn Teil unserer DNA. Mit dem Rebrand wollen wir diesem Umstand gebührend Rechnung tragen. Die Veränderungen sind sowohl für unser Team als auch unsere Kunden enorm groß und der Prozess sehr umfangreich. Daher nehmen wir unsere Kunden bereits während der Umsetzungsphase mit auf diese spannende Reise, auf die sich alle freuen dürfen.
Weitere wichtige Schritte sind der Release unseres neuen, noch intuitiveren Editors mit einem deutlich verbesserten Nutzererlebnis sowie ein komplett überarbeiteter Formularbereich. Auch diese Produktneuerungen wurden sehr eng mit unseren Kunden und Partnern entwickelt und wir freuen uns, diese im kommenden Jahr allen Kunden zur Verfügung stellen zu können.
Die Frage nach dem „nächsten großen Marketingtrend“ für 2022 bleibt nicht aus – was sind die Gedanken für das E-Mail Marketing hinsichtlich gewisser Trendideale?
Zuallererst sollte man sich einmal die Frage stellen, was denn überhaupt einen Trend auszeichnet. Fernab vom soziologischen Kontext gibt es aus meiner Sicht im Marketing keinen echten Trend, sondern vielmehr evolutionäre Schritte.
Wo 2021 der große Trend „KI-gestützte Chatbots“ war, muss ich doch einmal ernsthaft hinterfragen, ob es sich der Wettbewerb erlauben kann, einen Chatbot ohne KI-Unterstützung anzubieten. Will heißen, ich komme als Nutzer einer solchen Technologie am Ende gar nicht umhin, diese Technologie zu nutzen. Ist es dadurch ein Trend? Häufig sprechen wir im technischen Umfeld und damit auch im Online-Marketing bei Trends eigentlich eher von Innovationen. Doch mal Hand aufs Herz: Wo sind die großen Innovationen? Derzeit steckt die Branche aus meiner Sicht in einem Innovationsstau, von echten Trends keine Spur. Und in der Regel loben diejenigen einen Trend als ebendiesen Trend aus, die am meisten davon profitieren.
Da wird das Thema „Purpose-driven Company“ als Trend definiert, wirklich profitieren tun aber in aller Regel die Unternehmen davon, die es von Anbeginn als Teil ihrer DNA verstanden haben und selten die, denen nach 20 Jahren am Markt gesagt wird: „Hey, du musst jetzt Purpose-driven sein – ist trendy!“ In einem solchen Fall profitieren dann eher diejenigen davon, die diesen Trend verkaufen. Ein echter Trend, über den es sich zu sprechen lohnt, sollte für mein Dafürhalten aus einem echten Bedürfnis, aus einem inneren Antrieb heraus entstehen.
Auch Shoppable Ads sind eher ein evolutionärer Schritt, keine Innovation und längst nicht brandaktuell, sondern in dieser Form bereits 2015/2016 vorgestellt worden. Überdies hatte die ursprüngliche Idee schon vor 15-20 Jahren ihren Ursprung, als noch darüber nachgedacht wurde, aus TV-Übertragungen heraus die Kleidung der Darsteller oder Gegenstände der Szene zu kaufen. 2013 startete die ARD ein 4-wöchiges Pilotprojekt dazu. Heute ist man Dank der steten Weiterentwicklung dazu in der Lage, auf einer ähnliche Grundidee Anzeigen/Videoanzeigen auf verschiedenen Social Plattformen mit einer Shoppingfunktion auszustatten. Ist es damit ein Trend, oder nicht doch einfach nur eine Evolution?
Darüber hinaus muss man auch festhalten, dass im Mai 2019 Digiday bereits berichtete, dass Anbieter von Shoppable Video Ads im Markt auf eher geringes Interesse stießen. Wie kommt es also, dass 2021 dieses Thema auf dem Trendradar gelandet ist? Sicherlich nicht, weil der Hype sonderlich groß war.
Nach diesem kurzen Ausflug stellt sich zum Schluss die Frage: Was hat dies nun alles mit der Frage nach gewissen Trendidealen im E-Mail Marketing zu tun? Es ist am Ende ganz einfach: Vertrauen Sie auf die Macht des E-Mail Marketings und machen Sie sich unabhängig von extern getriebenen und kontrollierten Plattformen. Als im Oktober 2021 das gesamte Facebook-Universum über einen längeren Zeitraum in sich zusammengestürzt ist, sind die Einnahmequellen zahlreicher Influencer versiegt und die Werbekanäle von Millionen von Unternehmen ins Leere gelaufen. Gesegnet waren die, die sich auf ihren eigenen Kundenstamm verlassen – und diesen zuverlässig wie eh und je per E-Mail bespielen konnten.
Weg von den unsicheren „Trends“, hin zu dem immerwährend Wichtigen: Was wird auch 2022 unumgänglich im E-Mail Marketing sein und nicht an Wichtigkeit verlieren? Worauf sollten sich E-Mail Marketing Nutzer einstellen, was wird sie weiterhin begleiten und worauf sollten sie achten?
E-Mail Marketing Nutzer werden heute bei großen Vertriebsplattformen mit Funktionen erschlagen, die sie häufig nicht benötigen, weil sie sie schlicht nicht bedienen können. Sei es aus Mangel an Zeit oder weil ihnen dafür das Know-How fehlt. Daher ist es wichtig, mit einer spezialisierten Lösung wie CleverReach zu arbeiten, die sich eng an den wirklichen Kundenbedürfnissen orientiert und die Kernkompetenz „E-Mail Marketing“ stetig weiterentwickelt. Kurz gesagt: Weg von Generalisten, hin zu Spezialisten.
Um das volle Potenzial von E-Mail Marketing zu entfalten, kommt man dennoch nicht umhin, sich mit den Themen im E-Mail Marketing auseinanderzusetzen. Einen gewissen Teil können wir als Anbieter bereits abnehmen, indem wir verschiedene Automationskampagnen kostenfrei anbieten oder mit vorgestalteten Templates sowie umfassenden Tipps & Tricks den Einstieg erleichtern.
Womit sich aber die Nutzer zwingend auseinandersetzen sollten, ist die zielgruppengenaue Aussteuerung von Kampagnen bzw. Inhalten. Es gibt noch Marketer der älteren Generation, die mit einer gewissen Schrotflinten-Mentalität einfach alles an alle schicken und das möglichst 7-Mal die Woche. Dabei ist es wichtig, die Interessen der Empfänger nicht nur zu kennen, sondern auch gezielt anzusprechen, die Intervalle zu optimieren und die Inhalte zu personalisieren. Dazu gibt es neben einer sehr umfangreichen und ausgereiften Segmentierungsfunktion auch die Möglichkeit, so genannte Tags einzusetzen, um die Zielgruppenansprache sehr granular zu individualisieren. Im Zusammenspiel mit Shopsystemen wie zum Beispiel Shopware oder Shopify kann man die Potenziale voll ausreizen, da hier bereits Attribute aufgrund des Kaufverhaltens zur Verfügung stehen, anhand derer eine zielgruppengenaue Ansprache möglich ist.
Was sich jedoch für Nutzer ändert ist der Umgang mit bzw. die Interpretation der Öffnungsrate, da diese aufgrund der Einführung von Apples Mail Privacy Protection (MPP) mit dem Release von iOS 15 und macOS Monterey dafür sorgt, dass die Nachverfolgung der E-Mail-Öffnungen und die geografische Zuordnung nur noch eingeschränkt möglich ist, solange der Empfänger nicht mit dem Inhalt interagiert sondern lediglich konsumiert. Daher ist es nun umso relevanter, interaktionsfördernde Inhalte zu platzieren und die in der E-Mail enthaltenen Informationen per Call-to-Action zu verlängern und nicht sein ganzes Pulver ausschließlich im Newsletter zu verschießen.